
1.Tag
Am Samstagmorgen besammelten sich 14 Turner der Männerriege beim Gemeindehaus, voller Erwartung auf die 2-tägige Männerriegenreise ins Toggenburg.
Mit dem Postauto ging es nach Wildegg und von dort mit dem Zug via Zürich, Rapperswil nach Wattwil, wo wiederum ein Postauto auf uns wartete, das uns nach Unterwasser im Toggenburg führte. Im Hotel Sternen bezogen wir unsere Zimmer, deponierten das Gepäck und machten einen kleinen Rucksack für die erste Wanderung am Nachmittag bereit.
Nach dem Mittagessen zogen wir in zwei Gruppen los. Die eine Gruppe, die es etwas gemütlicher angehen wollte, marschierte auf der rechten Talseite hoch bis Laui und dann hinunter zum Chüeboden. Die andere Gruppe ging via Halden und Burst hinauf zum Gräppelensee und von dort in einem Bogen um den Laui- und Chüebodenberg hinunter zum Chüeboden, wo sich die beiden Gruppen dann im Restaurant Aelpli trafen.
Nach einem Bier oder Most marschierten wir wieder talwärts und kamen in eine kleine Schlucht, welche sich die Säntisthur in den Fels gegraben hatte. Man musste nur einige Meter dem Flüsschen entlang die Schlucht emporgehen und schon hörte man die tosenden Thur-Wasserfälle. Kurz danach bestaunten wir auch schon das in die Tiefe schiessende Wasser. Eindrücklich!
Müde, aber zufrieden nahmen wir noch den kurzen Weg nach Unterwasser unter die Füsse. Nach einem kurzen Apéro gab es ein feines Nachtessen und danach wurden die Erlebnisse des Tages, aber auch alte Geschichten und Höhepunkte aus dem Vereinsleben ausgetauscht.
2. Tag
Die Wanderung am zweiten Tag nahmen wir wiederum in zwei Gruppen in Angriff. Die eine Gruppe, mit Männerrieglern, die es "wissen" wollten, fuhr mit der Standseilbahn nach Iltios hinauf. Bei leicht bewölktem Himmel marschierten wir zuerst sanft abwärts zum Gerstenboden – grad recht zum in Schwung kommen. Ab da ging es nur noch aufwärts, mussten doch bis zum Hinterrugg 1000 Höhenmeter bewältigt werden. Der Weg führte uns durch einen schönen Wald leicht aufwärts, bevor dann die Kraxlerei begann. Wir passierten bewachsene Felsbänder, schlängelten uns auf Schotterwegen hoch, überquerten Schafweiden und erreichten schliesslich flachere offene Alpwiesen, die zum Hinterrugg führten. Auf dem Weg nach oben schweiften unsere Blicke immer wieder Richtung Chäserugg, der aber von Wolkenschwaden verdeckt war. Kurz bevor wir den Hinterrugg (2306 m) erreichten, öffnete sich die Wolkendecke und wir sahen die Sonne und den blauen Himmel, aber nicht für lange. Leider nur kurz war die Sicht auf den Walensee und Richtung Sargans frei gewesen.
Nach einer Verpflegungsrast marschierten wir zum Chäserrugg hinüber, der vollständig im Nebel steckte. So entschieden wir uns, mit der Seilbahn talwärts zu fahren und die andere Gruppe auf Iltios zu treffen.
Die andere Gruppe war am Morgen von Unterwasser via Vorder und Hinder Schwendisee nach Iltios gewandert. Da sie bei ihrer Rast in Iltios sahen, dass der Chäserugg immer wieder im Nebel verschwand, warteten sie zunächst lieber dort an der Sonne, statt wie geplant mit der Seilbahn auf den Chäserugg zum gemeinsamen Mittagessen zu fahren. Als die Kameraden von oben meldeten, dass die Sicht immer schlechter werde, beschloss man, sich lieber auf Iltios an der Sonne zu treffen und zu essen.
Nach einer längeren Mittagspause machten sich dann noch einige nimmermüde Männerriegler auf den Weg via Schwendiseen nach Unterwasser zum Hotel zurück. Das war ja die Route der zweiten Gruppe gewesen, allerdings in der umgekehrten – anstrengenderen – Richtung. Unterdessen war das Wetter immer besser geworden und wir durften einen sonnigen Spätnachmittag geniessen.
Nachdem wir im Hotel unser Gepäck geholt hatten, gabs noch ein wohlverdientes Bier oder eine Glacé, bevor wir zur Postauto-Haltestelle schlenderten. Und schon kam das gut besetzte Postauto und mit uns war es definitiv überfüllt. So gabs halt eine dreiviertelstündige Fahrt nach Wattwil im Stehen! Froh über einen Sitzplatz im Zug ging es über Rapperswil, Zürich schliesslich nach Wildegg zurück, wo uns glücklicherweise Partnerinnen mit Autos erwarteten, so dass wir uns den Fussweg nach Auenstein sparen konnten.
Eine interessante und gelungene Männerriegen-Reise ging zu Ende.
Ueli Hochstrasser